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Anabole Diät: Die Anabole Diät bei Übergewicht

Die Anabole Diät gehört inzwischen zu den Trenddiäten und steht im kompletten Widerspruch zu den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, welche eine fettarme Ernährung zur Gewichtsabnahme empfiehlt. Genauer genommen eine fettarme Ernährung, mit einem moderaten Anteil an Eiweiß und einem hohen Anteil an Kohlenhydraten. Das Prinzip der Anabolen Diät sieht dagegen einen hohen Anteil an Fett und Eiweiß vor, Kohlenhydrate sollten dagegen kaum im Essen enthalten sein. Man könnte die Anabole Diät daher auch gut mit einer Protein Shake Diät kombinieren. Begründet wird der Ernährungsgrundsatz dieser Diätform damit, dass seit den Empfehlungen zur fettarmen Ernährung die Bevölkerung nicht ab, sondern vielmehr weiter zugenommen hat. Zudem können Kohlenhydrate nur in begrenzter Menge im Körper gespeichert werden und die überschüssig aufgenommenen Kohlenhydrate werden dann in Fett umgewandelt und im Fettgewebe abgespeichert. Des Weiteren wird zur Aufnahme von Kohlenhydraten in die Körperzellen Insulin ausgeschüttet, dieses Hormon hemmt bei einem hohen Gehalt im Blut den Fettabbau.

Die Anabole Diät und ihre Durchführung

Wer diese Diätform durchführen möchte, der muss seinen normalen Speiseplan in der Regel völlig umwerfen. Unterteilt wird sie in 2 verschiedene Phasen, wobei die erste Phase streng kohlenhydratarm ist und sich über einen Zeitraum von ca. 5 Tagen erstreckt. Danach folgt die zweite Phase mit einem hohen Anteil an Kohlenhydraten, welche eine Dauer von ein bis zwei Tagen haben sollte. Dann wird wieder von vorne begonnen und das ganze Prozedere bis zum gewünschten Gewicht durchgeführt. Bei der Auswahl der Lebensmittel gilt es in der ersten Phase, dass vorwiegend auf Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse, Öle, eventuell Proteinpulver sowie Gemüse zurückgegriffen wird. Diese enthalten hauptsächlich Fett und Eiweiß als Nährstoff und können in beliebigen Mengen gegessen werden. Die Anabole Diät legt einen hohen Wert auf einen ausreichenden Fettgehalt, da dem Körper hierdurch signalisiert werden soll, dass er ausreichend Energie erhält und daher die Fettspeicherung reduziert werden soll.

In der zweiten Phase dieser Diät wird viel Wert auf Kohlenhydrate gelegt, wobei in dieser Zeit nahezu alles gegessen werden darf. Ziel dieser Phase ist es, dass der Stoffwechsel auf Trab gehalten werden soll und zudem die Motivation gesteigert wird. Denn die strengen Richtlinien der ersten Phase sind einfacher durchzuhalten, wenn man sich in den ein oder zwei Tagen der zweiten Phase alles mit gutem Gewissen gönnen darf und in dieser Zeit während der Diät auch Süßigkeiten erlaubt sind. Zu den kohlenhydratreichen Lebensmitteln gehören Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis sowie Obst und ein tagelanger Verzicht auf diese fällt vielen besonders schwer. Beispielsweise dürfen in der ersten Phase zwar Wurst und Käse unbegrenzt gegessen werden, allerdings dürfen diese nicht auf einem Brot liegen.

Ist das gewünschte Körpergewicht durch die Anabole Diät erreicht, dann sollte die Ernährung wieder auf eine kohlenhydrathaltigere Ernährung umgestellt werden. Die Aufnahme der kohlenhydrathaltigen Lebensmittel sollte dabei schleichend erhöht werden, um dem Stoffwechsel eine ausreichende Umstellzeit für den Stoffwechsel zu ermöglichen. Ebenso sollte auch die Energiezufuhr beziehungsweise Kalorienaufnahme nur langsam gesteigert werden, wenn diese während der Diätphase reduziert worden ist. Empfohlen ist hierfür eine Dauer von ungefähr zwei bis vier Wochen, wobei die Kalorienzufuhr pro Woche um ca. 300 Kalorien erhöht werden sollte. Würde man die Kalorienaufnahme plötzlich wieder ansteigen lassen, dann wäre der Jojo-Effekt sehr wahrscheinlich und es würde schnell zu einer erneuten Gewichtszunahme kommen.

Wie sinnvoll ist die Anabole Diät?

Wenn Sie sich für die Anabole Diät interessieren, dann sollten Sie sich zuerst einmal mit den Hauptnährstoffen und ihrer Bedeutung für den menschlichen Körper beschäftigen. Kohlenhydrate als mengenmäßiger Hauptnährstoff wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen, da der Körper hiervon am meisten braucht. Das Gehirn beispielsweise kann seine Energie nur aus Kohlenhydraten gewinnen, wodurch es bei einem längeren Verzicht auf diese zu deutlichen Leistungs- und Konzentrationsstörungen kommen kann. Eiweiß wird dagegen in der Regel bereits bei einer alltäglichen Ernährung in zu hohen Mengen gegessen, was sich besonders auf die Nieren negativ auswirken kann. Wird mehr Eiweiß gegessen, als der Körper benötigt, dann wird dieses mit dem Urin über die Nieren wieder ausgeschieden. Allerdings ist dieses nicht der natürliche Weg und die Nieren können mit der Zeit durch die größeren Eiweißmoleküle geschädigt werden.

Wenn Sie sich zudem die empfohlenen Lebensmittel während der länger dauernden ersten Phase anschauen, dann werden Sie sicherlich merken, dass dem Körper hierdurch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Obst sollte in dieser Zeit nicht gegessen werden, wodurch es schnell zu einem Mangel an beispielsweise Vitamin C kommen kann. Ebenso fehlen die wertvollen Ballaststoffe aus den Getreideprodukten, welche eine wichtige Rolle im Verdauungssystem haben und bei einer zu geringen Aufnahme zu einem Diät Durchfall führen können. Dafür wird das Essen der tierischen Produkte erhöht, was gleichzeitig auch eine hohe Aufnahme an Cholesterin und den ungesunden Fetten mit sich bringt. Die Anabole Diät kann zwar tatsächlich beim Abbau der Fettpolster helfen, allerdings ist sie gesundheitlich eher bedenklich. Längerfristig sollten Sie diese Diät daher auf keinen Fall durchführen und wenn Sie Ihr Kind gerade stillen, dann ist es eine absolut ungeeignete Diät nach der Schwangerschaft. Empfehlenswerter zum Abnehmen wären dagegen die Lafer Diät oder auch die Pfundskur.


Michaela Herzog

Vor zwölf Jahren wog ich über 90 kg. Mir war klar, dass ich mich ändern musste. Ich versuchte es und scheiterte viele Male. Ich begann besser zu essen und lernte dabei mehr über Ernährung und Fitness, aber auch über mich selbst, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Es war die schwierigste und lohnendste Erfahrung und obwohl ich es damals noch nicht so sah, war ich erst am Anfang.